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Pferdehaltung- Aufstallung des Pferdes

Boxenhaltung

In zahlreichen Ställen sieht man noch die Haltung von Pferden in Einzelboxen. Wie bereits eingangs erwähnt, kann eine solche Haltungsform akzeptabel sein, wenn die wichtigen Punkte der artgerechten Pferdehaltung trotzdem berücksichtigt werden.

Diese sind:

- ausreichend Bewegung auf Paddock oder Weide
- Sozialkontakte zu anderen Pferden
- viel Licht und frische Luft

Stall Versailles

Es ist also klar, dass die Aufstallung eines Pferdes in einer Innenbox ohne Fenster und damit ohne Tageslicht bereits nicht einer artgemäßen Pferdehaltung entspricht. Kommt dann noch ein muffiges, warmes Stallklima hinzu und wird das Pferd maximal für eine Stunde am Tag aus seiner "Haft" entlassen, so wird es nicht lange dauern, bis sich Krankheiten und Verhaltensstörungen entwickeln.

Boxentür Die Mindestgröße einer Einzelbox ergibt sich aus der Größe des aufzustallenden Pferdes. Als Faustformel gilt dabei:

(Widerristhöhex2)2

Ein 1,65m großes Pferd benötigt daher eine etwa 11qm große Box, für ein 1,40m großes Pony muss man etwa 8qm rechnen. Dabei muss die kurze Seite der Box jeweils mindestens die anderthalbfache Länge der Widerristhöhe aufweisen, um ein Ablegen des Pferdes ermöglichen zu können.

Die kürzere Seite der Box müsste also für das Pferd mindestens etwa 2,5m lang sein und für das Pony etwa 2,1m betragen.
Der Austausch von Sozialkontakten kann bei der Haltung in Einzelboxen zumindest etwas verbessert werden, wenn die Trennwände nicht bis zur Decke reichen und die Boxennachbarn sich so beschuppern oder sogar gegenseitig beknabbern können. Voraussetzung dabei ist natürlich, dass die nebeneinander aufgestallten Pferde sich auch gut miteinander vertragen.
Trotz der bereits angeführten Nachteile, welche die Boxenhaltung in puncto artgerechter Tierhaltung schnell mit sich bringen kann, gibt es jedoch auch einige positive Aspekte, die angesprochen werden sollten. Bei Pferden, die überwiegend im (Leistungs-)Sport genutzt und daher viel und anspruchsvoll bewegt werden, kann allein schon aus praktischen Gründen eine Boxenhaltung sinnvoll sein. Die Pferde können stressfreier fressen und sich erholen, die Futteraufnahme ist leicht zu überwachen. Aber auch bei "nur" im Freizeitbereich genutzten Pferden können diese Aspekte zum Wohlergehen beitragen. Insbesondere unter relativ rangniedrigen Pferden gibt es nämlich solche, die sich manchmal sogar wohler fühlen, wenn sie ihr eigenes Reich haben in dem sie sich ungestört bewegen und fressen können, und es reicht ihnen aus, ihre Herdengenossen in Sichtweite zu haben.
An einer Aufstallung in Einzelboxen kommt man weiterhin häufig auch nicht vorbei, sollte man sich als stolzer Besitzer eines Hengstes bezeichnen können.

Letztlich sollte die Einzelaufstallung aber nicht die erste Wahl sein. Man sollte erstmal ausprobieren, wie dem Vierbeiner die Gruppenhaltung so zusagt und Zusammenstellungen mit verschiedenen anderen Pferden versuchen, bevor man auf die Einzelhaltung ausweicht. Und dann muss eben in jedem Fall genügend Auslauf gewährleistet sein und Sozialkontakte müssen bei Weidegang o.ä. ermöglicht werden.
Egal, welche Haltungsform in einem Stall letztlich nun bevorzugt wird, sollten jedoch immer eine oder mehrere Isolationsboxen zur Verfügung stehen, um Pferde im Notfall mal isoliert aufstallen zu können. Sei es, weil sie krank sind und Ruhe brauchen oder andere Pferde anstecken könnten, sei es als Geburtsbox für trächtige Stuten kurz vor dem Abfohlen.

Pferdehaltung - Aufstallung des Pferdes