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Brüche und Risse
von Pferdeknochen |
Griffelbeinbruch (Griffelbeinfraktur) |
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Die Griffelbeine sind Knochen,
welche Pferde während der Entwicklung vom Mehr- zum Einzeher als Überbleibsel des Zeige-
und Ringfingers behalten haben. Sie sind paarweise innen und außen hinter den Röhrbeinen
angelagert und besitzen keine wichtige Funktion. Belastung oder Gewalteinwirkung kann zu
einem Bruch dieser Knochen führen, der sowohl gedeckt als auch offen auftreten kann. Bei
einem gedeckten Bruch muss es nicht sein, dass das Pferd lahm geht, möglicherweise geht
es sogar nur taktunklar und daher ist es möglich, dass der Bruch gar nicht als solcher
bemerkt wird.
Häufig bricht der Knochen im unteren Drittel ab und das freie Stück verbleibt bei
gedeckten Brüchen als Splitter im Gewebe, was meist nur röntgenologisch nach- gewiesen
werden kann und landläufig als "Chip" bezeichnet wird. Um eine Reizung des
umliegenden Gewebes, vor allem des Fesselträgers und der Sehnen durch dieses
Knochenfragment zu verhindern, ist es ratsam, das abgebrochene Stück operativ zu
entfernen. |
Prinzipiell ist eine Operation
in jedem Fall zu empfehlen. Bei offenen Brüchen stellt sich die Frage ohnehin nicht, aber
auch bei gedeckten Brüchen, selbst wenn die Bruchenden nicht stark verlagert sind, sollte
der abgebrochene Knochen entfernt werden. Der Grund hierfür liegt in der Bildung von
Kallus, d.h. neuem Knochengewebe, mit dem der Körper den Bruch zu schließen versucht. In
der Mehrzahl der Fälle kommt es dabei zu einer stark erhöhten Kallusbildung, was als
Überbein auf die umliegenden Sehnen (Fesselträger und tiefe Beugesehne) drücken und so
eine chronische Lahmheit verursachen kann. |
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