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Zaumzeug |
Gebisse ohne Hebelwirkung (Trensen) |
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Die Auswahl jedes Gebisses
richtet sich zum einen nach dem Ausbildungsstand von Pferd und Reiter und zum anderen nach
der Anatomie des Pferdekopfes und -maules. Je nach Stärke und Wirkungsweise kann ein
Gebiss mehr oder weniger "scharf" sein und gehört dann ausschließlich in die
(feinen!) Hände von erfahrenen Ausbildern. Das bloße Einsetzen von schärferen Gebissen
zur Regulierung von schwierigen Pferden ist schlicht Tierquälerei und hat mit
vernünftiger Ausbildung nichts zu tun. Die Pferde reagieren in der Folge mit Kopfschlagen
oder Durchgehen, was an dem ursprünglichen Problem schließlich nichts geändert hat. |
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Die Wirkung
einer Trense sollte auf den Unterkiefer und die Zunge erfolgen. Dies ist allerdings nur
der Fall, wenn das Pferd durchs Genick geht, weil sich der Kopf dann in der Senkrechten
befindet. Bei wenig ausgebildeten und nicht versammelten Pferden wirkt das Gebiss
stattdessen auf die Maulspalte.
Neben der Führung des Pferdes hat das Gebiss noch eine weitere Wirkung: Es soll
das Pferd zum Kauen anregen, was eine Lockerung in Kiefergelenk, Halsmuskulatur und Genick
bewirkt und das Pferd so feiner an den Hilfen stehen lässt.
Die Breite des Gebisses richtet sich nach der Größe des
Pferdemaules. Ponys und Araber benötigen daher kürzere Gebisse als z.B. Warmblüter. Ein
zu kurzes Gebiss kann die Lefzen einquetschen, ein zu großes Gebiss kann im Maul hin und
herrutschen, woraufhin eine ordentliche Führung nicht möglich ist. Ein passendes Gebiss
ragt seitlich ca. einen halben Zentimeter aus dem Pferdemaul heraus und wird so
verschnallt, dass es die Lefzen ganz leicht in ein bis zwei Falten hochzieht. Wenn es
zu tief im Maul liegt besteht die Gefahr, dass es an die Schneidezähne schlagen kann. |
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Prinzipiell
wirken dickere Gebisse weicher und weniger scharf als dünne. Bei Pferden und Ponys mit
einem kleinen Maul kann jedoch aus Platzgründen schnell eine Obergrenze erreicht sein.
Das Gebiss füllt dann das ganze Maul aus, so dass das Pferd nicht mehr darauf herumkauen
kann und eventuell sogar beim Schlucken beeinträchtigt wird. Das Pferd muss in der Lage
sein, das Maul auch mit dem Gebiss schließen zu können. Ein dünneres Gebiss ist bei
Pferden mit einem kleinen Maul also besser, muss aber in feine Hände gelangen! |
Gebisse gleich welcher Art
sollten aus einem Material hergestellt sein, welches nicht mit der Zeit
scharfe Kanten bildet und nicht allergen ist, wie es etwa bei bestimmten Nickellegierungen
der Fall sein kann. Ideal sind z.B. rostfreier Edelstahl oder massives Messing. Sweet Iron
(einfaches, brüniertes Eisen) und Kupferlegierungen oxidieren mit der Zeit und sollen
durch die dabei entstehende Geschmacksbildung die Pferde zum verstärkten Kauen anregen. |
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Ungebrochene Trense |
Wassertrensen- einfach und doppelt gebrochen |
Olivenkopftrense |
D-Ringtrense |
Schenkeltrense |
Ledergebiss |
Gummigebiss |
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Zaumzeug
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