Das Quarterhorse ist das
typische Westernpferd. In den USA ist es eine der ältesten Pferderassen, die während der
Kolonialzeit im 17.-18. Jahrhundert aus der Kreuzung von spanischen Pferden,
Indianerpferden und englischen Vollblütern hervorging. Sie dienten lange Zeit als
"Allzweckpferd", das in allen möglichen Bereichen des täglichen Lebens zur
Arbeit eingesetzt wurde. Daneben wurden sie zum Vergnügen- und später auch als
Zuchtauswahlkriterium- in kurzen Rennen gegeneinander laufen gelassen. Die Länge dieser
Kurzstreckenrennen betrug ein Viertel (a quarter) einer Meile, was der Rasse ihren Namen
verlieh. Mit ihrer außerordentlich stark bemuskelten Hinterhand sind Quarterhorses sehr
schnell im Antritt und auf kurzen Strecken keiner anderen Pferderasse, inklusive dem
Vollblut, unterlegen.
Neben der Sprintstärke und einer überragenden Wendigkeit fiel den amerikanischen
Siedlern rasch auf, dass diese Pferde zusätzlich über ein ausgeprägtes Gespür für die
Reaktionen von Rindern verfügen. Diese Eigenschaft, die als "Cow sense"
bezeichnet wird, macht Quarterhorses zu eigenständigen Partnern von unschätzbarem Wert
in der Arbeit mit dem Vieh. Vermutlich ist dieses Gespür auf den Einfluss der spanischen
Pferde zurückzuführen, die bereits zu dieser Zeit für den Stierkampf ausgebildet und
gezüchtet worden waren.
Das Quarterhorse ist ein kompakt gebautes Pferd mit einer sehr starken Hinterhand
und einem edlen, kleinen Kopf. Es ist ausgesprochen intelligent und arbeitswillig, besitzt
aber einen sehr lieben und gutmütigen Charakter, und stellt somit ein optimales Reitpferd
dar. |
|