HomePferdePferdehaltungbasics.jpg (3529 Byte)PferdekrankheitenZubehoerReitenFahrenVoltigierenTherapeutisches ReitenUrlaub zu PferdeSammelsuriumImpressum Sitemap



  
Pferdehaltung- Einstreu

Stroh

Stroh

Stroh als Einstreu hat zahlreiche Vorteile, von denen die Fressbarkeit wohl eine der wichtigsten ist. Da Pferde mehr oder weniger kontinuierlich fressen müssen, kann Stroh neben der Heuration als zusätzliche Raufutterquelle dienen.

Zudem beschäftigt es die Pferde, sie können mit der Nase im Stroh wühlen und auf den Strohhalmen herumkauen. So schlagen sie sich die teilweise lange Zeit in der Box tot, und die Gefahr, dass Verhaltensstörungen auftreten oder dass die Stalleinrichtung benagt wird, kann verringert werden. Dies sollte man sich vor Augen halten, wenn man sein Pferd auf eine andere, nicht fressbare Einstreu stellen möchte.
Im Vergleich zu anderen Einstreumöglichkeiten ist Stroh außerdem eine der billigsten und es lässt sich leicht zu gutem Humus kompostieren. Einer der Nachteile liegt in dem höheren Zeitaufwand beim Ausmisten, was bei anderer Einstreu relativ leichter und schneller durchgeführt werden kann.
Es gibt verschiedene (Getreide-)Arten von Stroh, die als Einstreu verwendet werden können. Für alle gilt jedoch, dass es sich um goldgelbe Halme handeln muss, die trocken und raschelnd sind, einen aromatischen Duft haben und nicht stauben sollen. Gräuliches oder sonstwie verfärbtes Stroh zeugt von Verpilzungen und darf auf keinen Fall verwendet werden. Selbst wenn es sich prinzipiell ja "nur" um die Matratze des Pferdes handelt, muss man doch bedenken, dass die Pferde das Stroh fressen und Verunreinigungen des Strohs daher schwere Verdauungsstörungen wie Koliken oder Botulismus auslösen können. Das eingestreute Stroh sollte also immer Futterstroh-Qualität aufweisen. Daneben können die im verschimmelten Stroh enthaltenen Pilzsporen und der Staub zahlreiche Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen.

Stroh gibt es in mehr oder weniger stark zerkleinerten Varianten, die entsprechend als Langstroh und Kurzstroh bezeichnet werden. Als Einstreu eignet sich jedoch am besten Stroh, welches ein Mittelding zwischen diesen beiden Extremen darstellt. Langstroh ist nämlich schlechter im Aufnehmen von Flüssigkeiten und das Ausmisten erfordert einen höheren Zeitaufwand als es bei Kurzstroh der Fall ist, es staubt in der Regel allerdings meist weniger. Kurzstroh kann außerdem gefährlich werden, wenn Pferde zuviel davon und vor allem zu schnell fressen, weil dies zu Darm- und Schlundverstopfungen führen kann.

Aufgrund des Risikos einer Kolik oder Verstopfungen im Darmbereich sollte ein Überfressen an Stroh sowieso generell verhindert werden. Stroh ist im Vergleich zu Heu wesentlich schwerer verdaulich, daher wird eine Höchstmenge von 0,8kg pro 100kg Körpergewicht des Pferdes empfohlen. Bei extrem verfressenen Pferden kann es also sein, dass man gezwungen ist, auf eine andere, nicht-freßbare Einstreu auszuweichen. Das Gleiche gilt auch für Pferde, die auf den im Stroh enthaltenen Staub stark allergisch reagieren.

Weizenstroh
Weizenstroh wird vielfach als das beste Stroh bezeichnet, in jedem Fall ist es zumindest das am häufigsten verwendete. Die Saugkraft ist im Vergleich zu den anderen Stroharten am höchsten, außerdem schmeckt es den Pferden gut, da es reich an Stärke ist und wenig Bitterstoffe enthält.

Gerstenstroh
Die am zweithäufigsten als Stroh eingesetzte Getreideart ist Gerste. Bedenken, dass die Grannen der Gerste die Pferde in Mund oder Gesicht verletzen könnten, sind eher unbegründet. Gerste hat einen hohen Nährwert, weist aber eine schlechtere Saugkraft auf als Weizenstroh. Außerdem besteht die Gefahr der Verunreinigung durch Windhalm. Dieses Unkraut wächst oft auf Gerstenfeldern und kann beim Pferd Darmverstopfungen auslösen.
Roggenstroh
Das sehr harte und faserreiche Roggenstroh weist relativ gute Saugfähigkeiten auf, bleibt dabei aber immer noch hinter dem Weizenstroh zurück. Es enthält ziemlich hohe Mengen an Lignin. Dieser Bitterstoff ist der Grund, weshalb Pferde Roggenstroh für gewöhnlich nicht fressen.
Haferstroh
Haferstroh wird von Pferden hingegen sehr gerne gefressen, denn oft finden sich im Stroh noch die einen oder anderen Haferkörner. Es stellt auch das am besten verdauliche Stroh dar und die langen Stängel bilden eine weiche Einstreu. Da die Saugkraft nur eher gering ist, bleibt es jedoch das am seltensten eingesetzte Stroh. Die Herstellung ist darüber hinaus schwierig, weil es leicht Schimmel ansetzt und daher sehr gut getrocknet werden muss.
Pferdehaltung - Einstreu