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Pferdehaltung-
Einstreu |
Stroh |
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Stroh
als Einstreu hat zahlreiche Vorteile, von denen die Fressbarkeit wohl eine der wichtigsten
ist. Da Pferde mehr oder weniger kontinuierlich fressen müssen, kann Stroh neben der
Heuration als zusätzliche Raufutterquelle dienen. |
Zudem beschäftigt es die Pferde, sie können mit der Nase im Stroh
wühlen und auf den Strohhalmen herumkauen. So schlagen sie sich die teilweise lange Zeit
in der Box tot, und die Gefahr, dass Verhaltensstörungen auftreten oder dass die
Stalleinrichtung benagt wird, kann verringert werden. Dies sollte man sich vor Augen
halten, wenn man sein Pferd auf eine andere, nicht fressbare Einstreu stellen möchte.
Im Vergleich zu anderen Einstreumöglichkeiten ist Stroh außerdem eine der
billigsten und es lässt sich leicht zu gutem Humus kompostieren. Einer der Nachteile
liegt in dem höheren Zeitaufwand beim Ausmisten, was bei anderer Einstreu relativ
leichter und schneller durchgeführt werden kann.
Es gibt verschiedene (Getreide-)Arten von Stroh, die als Einstreu verwendet werden
können. Für alle gilt jedoch, dass es sich um goldgelbe Halme handeln muss, die trocken
und raschelnd sind, einen aromatischen Duft haben und nicht stauben sollen. Gräuliches
oder sonstwie verfärbtes Stroh zeugt von Verpilzungen und darf auf keinen Fall verwendet
werden. Selbst wenn es sich prinzipiell ja "nur" um die Matratze des Pferdes
handelt, muss man doch bedenken, dass die Pferde das Stroh fressen und Verunreinigungen
des Strohs daher schwere Verdauungsstörungen wie Koliken oder Botulismus auslösen
können. Das eingestreute Stroh sollte also immer Futterstroh-Qualität aufweisen. Daneben
können die im verschimmelten Stroh enthaltenen Pilzsporen und der Staub zahlreiche
Allergien und Atemwegserkrankungen auslösen. |
Stroh
gibt es in mehr oder weniger stark zerkleinerten Varianten, die entsprechend als Langstroh
und Kurzstroh bezeichnet werden. Als Einstreu eignet sich jedoch am besten Stroh, welches
ein Mittelding zwischen diesen beiden Extremen darstellt. Langstroh ist nämlich
schlechter im Aufnehmen von Flüssigkeiten und das Ausmisten erfordert einen höheren
Zeitaufwand als es bei Kurzstroh der Fall ist, es staubt in der Regel allerdings meist
weniger. Kurzstroh kann außerdem gefährlich werden, wenn Pferde zuviel davon und vor
allem zu schnell fressen, weil dies zu Darm- und Schlundverstopfungen führen kann.
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Aufgrund des Risikos einer Kolik oder Verstopfungen im Darmbereich
sollte ein Überfressen an Stroh sowieso generell verhindert werden. Stroh ist im
Vergleich zu Heu wesentlich schwerer verdaulich, daher wird eine Höchstmenge von 0,8kg
pro 100kg Körpergewicht des Pferdes empfohlen. Bei extrem verfressenen Pferden kann es
also sein, dass man gezwungen ist, auf eine andere, nicht-freßbare Einstreu auszuweichen.
Das Gleiche gilt auch für Pferde, die auf den im Stroh enthaltenen Staub stark allergisch
reagieren. |
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Weizenstroh
Weizenstroh wird vielfach als das beste Stroh bezeichnet, in jedem Fall
ist es zumindest das am häufigsten verwendete. Die Saugkraft ist im Vergleich zu den
anderen Stroharten am höchsten, außerdem schmeckt es den Pferden gut, da es reich an
Stärke ist und wenig Bitterstoffe enthält. |
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Gerstenstroh
Die am zweithäufigsten als Stroh eingesetzte Getreideart ist Gerste.
Bedenken, dass die Grannen der Gerste die Pferde in Mund oder Gesicht verletzen könnten,
sind eher unbegründet. Gerste hat einen hohen Nährwert, weist aber eine schlechtere
Saugkraft auf als Weizenstroh. Außerdem besteht die Gefahr der Verunreinigung durch
Windhalm. Dieses Unkraut wächst oft auf Gerstenfeldern und kann beim Pferd
Darmverstopfungen auslösen. |
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Roggenstroh
Das sehr harte und faserreiche Roggenstroh weist relativ gute
Saugfähigkeiten auf, bleibt dabei aber immer noch hinter dem Weizenstroh zurück. Es
enthält ziemlich hohe Mengen an Lignin. Dieser Bitterstoff ist der Grund, weshalb Pferde
Roggenstroh für gewöhnlich nicht fressen. |
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Haferstroh
Haferstroh wird von Pferden hingegen sehr gerne gefressen, denn oft finden
sich im Stroh noch die einen oder anderen Haferkörner. Es stellt auch das am besten
verdauliche Stroh dar und die langen Stängel bilden eine weiche Einstreu. Da die
Saugkraft nur eher gering ist, bleibt es jedoch das am seltensten eingesetzte Stroh. Die
Herstellung ist darüber hinaus schwierig, weil es leicht Schimmel ansetzt und daher sehr
gut getrocknet werden muss. |
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Pferdehaltung - Einstreu
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