|
Pferdekrankheiten-
Endoparasiten |
Palisadenwürmer (Blutwürmer, Strongyliden) |
|
Palisadenwürmer
sind die bei Pferden am häufigsten vorkommenden Endoparasiten. Sie unterteilen sich in
eine Vielzahl von verschiedenen Arten, die zunächst in der Größe unterschieden werden.
Die von großen Strongyliden wie Str. vulgaris, Str. equinus und Str. edentatus
verursachten Defekte und Schäden in den inneren Organen des Pferdes sind dabei
schwerwiegender als jene der kleinen Strongyliden. Bei allen dieser drei Arten von großen
Strongyliden findet im Körper des Pferdes eine Entwicklung der Larven zu
geschlechtsreifen Würmern statt, welche sich schließlich im Verdauungstrakt als
Blutsauger an die Blutgefäße heften.
Bei Strongylus vulgaris vollzieht sich die Entwicklung zunächst
in der Mucosa des Dickdarmes. Anschließend dringen die Larven in die Blutgefäße des
Darms ein, was zu beeinträchtigter Peristaltik, Koliken und Veränderungen
der Blutgefäße führen kann. Nach einer Entwicklungszeit von etwa 6 Monaten kehren die
Larven als geschlechtsreifer Wurm zurück in den Dickdarm, wo sie als Blutsauger agieren. |
Larven von Strongylus
edentatus wandern rasch nach der Aufnahme in die Leber, häuten sich dort und
wandern danach weiter zum Bauchfell. Als geschlechtsreifer Wurm finden sie sich in
Dickdarm und Blinddarm. Während ihrer Entwicklung schädigen sie die Leber des Pferdes
und können Veränderungen des Bauchfells hervorrufen.
Strongylus equin ist der größte Vertreter der großen
Strongyliden (Weibchen werden bis 5cm lang). Die ersten Entwicklungsstadien der Larven
vollziehen sich in der Mucosa von Blinddarm und Dickdarm. Während dieses Stadiums wird
die Peristaltik des Pferdedarmes aufgrund der Wanderung der Larven erheblich gestört. Im
folgenden durchdringen die Larven die Darmwand und treten in die freie Bauchhöle ein, von
wo aus sie zur Leber wandern. Schließlich erfolgt eine weitere Häutung im Pankreas
(Bauchspeicheldrüse), bevor sie im Dickdarm ansiedeln. Die Wanderungsprozesse können zu
Fieber, schlechter Futterverwertung und zu Koliken führen. |
|
Die kleinen
Strongyliden richten vergleichsweise einen viel geringeren Schaden an. Die
Entwicklung der aufgenommenen Larven geschieht in der Darmwand, wo sie sich schließlich
von den Schleimhautzellen ernähren. Die meisten der kleinen Strongyliden sind keine
besonders starken Blutsauger. Ihre Entwicklung in der Darmwand und der Abbau der
Darmschleimhaut kann jedoch die Bildung von Geschwüren provozieren. Im Vergleich zu den
großen Strongyliden ist der Lebenszyklus der kleineren Vertreter mit nur etwa 5-10 Wochen
viel kürzer, so dass während einer Weidesaison mehrere Wurmgenerationen entstehen
können, wenn es die weidehygienischen Zustände und der Infektionsstatus der Tiere
ermöglichen. |
|
Endoparasiten
|
|
|