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Olympia 2008

Disziplin Vielseitigkeitsreiten

Ablauf
Die Disziplin Vielseitigkeitsreiten wurde früher als Military bezeichnet und heißt heute international "Eventing" oder "Concours Complet (CC)". Aufgrund einer Reihe von schlimmen Unfällen mit z.T. tödlichem Ausgang insbesondere für die Pferde, war die Vielseitigkeitsreiterei Ende des letzten Jahrhunderts in die Kritik geraten und stark gefährdet, als Disziplin bei den olympischen Spielen ausgeschlossen zu werden.

Vor allem nach einigen tragischen Ereignissen auf der sehr anspruchsvollen Strecke bei den olympischen Spielen in Sydney 2000 wurde einiges geändert, um die Sicherheit für Pferd und Reiter bei dieser Disziplin zu erhöhen. So ist der Wettbewerb seit Athen 2004 verkürzt, die Geländestrecke ist weniger anspruchsvoll und die medizinische Kontrolle der Pferde verschärft. Die Pferde müssen sich in einem einwandfreien gesundheitlichen Zustand befinden, andernfalls dürfen sie nicht weiter an dem Wettbewerb teilnehmen. Dies wird vor allem während und nach dem Geländeteil bei der Verfassungsprüfung untersucht. Pferde, die Erschöpfungszustände oder Dehydratation zeigen, werden aus dem Wettkampf genommen.
Die Vielseitigkeitsreiterei besteht aus drei Teilen, die an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt werden: einer Dressur- und einer Springprüfung, sowie einem Geländeparcours.
Ebenso wie bei dem Dressurreiten oder dem Springreiten werden auch in dieser Disziplin Medaillen in der Einzel- und der Mannschaftswertung vergeben. Für den Mannschaftwettbewerb werden die besten drei Ritte jeder Nation bewertet.

Inhalt
Der Wettkampf beginnt mit der Dressurprüfung, welche auf zwei aufeinanderfolgende Tage verteilt ist. Am Tag danach erfolgt der Geländeteil und abgeschlossen wird der Wettkampf mit der Springprüfung am vierten Tag. Dabei stellt die Quali für das Springen in der Einzelwertung gleichzeitig das Finale der Mannschaftswertung dar.
Der Schwierigkeitsgrad von Dressur- und der Springprüfung ist niedriger als jener der Spezialisten. Er entspricht bei den olympischen Spielen in etwa der Klasse M. Beim Geländeteil muss eine Wegestrecke, sowie ein anschließender Querfeldeinritt bewältigt werden, wobei auf letzterem Teil einige feste Hindernisse überwunden werden müssen.
Bewertung
Die einzelnen Disziplinen werden nach ihrer Fehlerhaftigkeit bewertet und die jeweiligen Fehlerpunkte aller drei Disziplinen werden anschließend addiert. Der Gewinner ist der Reiter bzw. das Team von Reitern mit den wenigsten Fehlerpunkten.
In der Dressurprüfung bedeutet ein fehlerfreier Ritt von 100% also 0 Fehlerpunkten. Anschließend errechnen sich die Fehlerpunkte nach der Formel: (100- Prozent des Rittes) x 1,5. Eine Dressurprüfung, die mit 70% bewertet wurde, erhält demnach 45 Fehlerpunkte.
Bei der Gelände- und Springprüfung werden Fehlerpunkte für abgeworfene Hindernisse oder für Zeitüberschreitungen gegeben. Hindernisfehler werden bei der Geländeprüfung stärker gewichtet (20 Fp) als bei der Springprüfung (die üblichen 4 Fp). Daneben können beim Geländeteil auch z.B. Fehlerpunkte für gefährliches Reiten vergeben werden.

Olympia 2008