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Olympia 2012

Disziplin Dressurreiten

Ablauf
In der Disziplin Dressurreiten werden Medaillen im Einzel- und im Mannschaftswettbewerb vergeben. Für die Einzelwertung werden mehrere Runden geritten- Grand Prix, Grand Prix Special und als Abschluss die Grand Prix Kür, wobei die ersten beiden Runden jeweils eine Qualifikation für die nächste darstellen. Die Medaillenvergabe in der Mannschaftswertung ermittelt sich aus den Punktzahlen welche die besten drei Reiter jeder Nation im Grand Prix erreicht haben. Der Grand Prix ist also gleichzeitig das Finale der Teamwertung und die erste Qualifikation der Einzelwertung. Er erstreckt sich über zwei Tage.

Anschließend geht es im Einzelwettbewerb mit dem Grand Prix Special weiter, für den die besten 25 Reiter des Grand Prix qualifiziert sind. In die Finalrunde, die Grand Prix Kür, können die besten 15 Reiter des Grand Prix Special Einzug halten. Diese dritte Runde des Dressurwettbewerbes wurde erst bei den olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta hinzugefügt.
Inhalt
Im Grand Prix und im Grand Prix Special werden verschiedene Elemente der hohen Dressur in einer bestimmten Reihenfolge verlangt. Der Grand Prix Special ist dabei etwas kompakter als der Grand Prix. Elemente dieser Prüfungen sind u.a. Passage, Piaffe, fliegende Galoppwechsel (Einer- und Zweierwechsel), Piourette usw. Diese Lektionen gehören zur Dressur der hohen Schule auf der Erde, es werden also z.B. keine Sprünge gezeigt. In der Grand Prix Kür zeigt jeder Reiter eine individuelle Kür zu einer speziell dafür ausgewählten Musik.
Typische Elemente sind unter anderem:

Piaffe:                    Das Pferd zeigt erhobene Trabtritte auf der Stelle, ohne sich dabei nennenswert
                             fortzubewegen. Die Piaffe erfordert eine sehr hohe Versammlung und
                             Konzentration des Pferdes. Die Hanken sollten bei einer guten Piaffe deutlich
                             gebogen sein.
Passage:               Ein sehr stark versammelter, langsamer und erhobener Trab. Das Pferd hält 
                             dabei nach jedem Tritt kurz inne, was dem ganzen einen tanzenden Eindruck
                             vermittelt. Auch die Passage erfordert eine sehr hohe Versammlung des Pferdes.
Traversale:              Eine Vorwärts-/ Seitwärts-Bewegung des Pferdes, welche in Trab oder Galopp  
                             gezeigt wird. Die Beine kreuzen dabei bei jedem Tritt.
Galopppiourette:     Die Galopppiourette ist eine Wendung auf der Hinterhand im Galopp. Das innere
                             Hinterbein, um welches die Drehung erfolgt, sollte dabei auf der Stelle treten.      
Fliegende Wechsel: Als fliegende Wechsel bezeichnet man, wenn direkt zwischen Rechts- und
                              Linksgalopp gewechselt wird, ohne dabei in eine andere Gangart zu wechseln
Bewertung
Die Bewertung jedes Rittes erfolgt durch fünf FEI-Richter. Das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter soll ein harmonisches Bild abgeben und nicht angestrengt wirken. Im Idealfall sind die Hilfen des Reiters nicht zu erkennen und es scheint, als ob das Pferd die Lektionen ganz von alleine ausführt. Der Sitz des Reiters soll entspannt aussehen und er sollte mit aufrechtem Oberkörper in der Bewegung des Pferdes sein. Das Pferd sollte aufmerksam sein, aber nicht nervös. Es sollte eine gute Versammlung zeigen, dabei aber nicht angespannt sein und z.B. einen locker pendelnden Schweif haben.
Für die verschiedenen Dressurelemente können bei Grand Prix und Grand Prix Special Noten zwischen 0 (nicht ausgeführt) und 10 (perfekt ausgeführt) erreicht werden. Die Gesamtpunktzahl für jeden Ritt wird anschließend in Bezug auf die maximal erreichbare Punktzahl gesetzt und in eine Prozentzahl mit drei Nachkommastellen umgewandelt.

Für die Notenvergabe der Grand Prix Kür bewerten die Richter nicht nur die korrekte Ausführung der verschiedenen Dressurelemente, sondern auch die Umsetzung des Rittes zur Musik, d.h. den künstlerischen Aspekt der Vorführung. Im Falle einer Punktgleichheit gewinnt der Reiter mit der höheren künstlerischen Wertung.
Etikette
Die Reiter müssen eine gewisse Kleidervorschrift einhalten: Zylinder, Frack, weiße oder cremefarbene Reithose, Krawatte und weiße Handschuhe sind vorgeschrieben. Reiter, die dem Militär oder der Polizei angehören, dürfen alternativ auch in ihrer Uniform reiten.
Die Pferde dürfen keinesfalls mit Schleifen o.ä. dekoriert werden. Das Einflechten der Mähne und des Schweifes ist erlaubt und auch absolut üblich.

Olympia 2012