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Pferdekrankheiten- Erkrankungen der Haut

Mauke

Mauke bezeichnet ein Hautekzem in den Fesselbeugen. Die Haut ist dabei gerötet und entzündet und in der Regel bilden sich schorfige Verkrustungen, die z.T. auch nässen können ("feuchte Mauke"). Kommen Infektionen durch Bakterien, Pilzen oder Milben hinzu, können Entzündungen (Phlegmone, Saumbandentzündungen) entstehen, die u.a. Lahmheiten oder Schädigungen der Hufe nach sich ziehen. Aufgrund des mit diesen Infektionen einhergehenden Juckreizes schürfen sich die Pferde außerdem zusätzlich die Haut auf, was die Erkrankung noch weiter verschlimmern kann.
Über die genaue Ursache von Mauke wird noch viel diskutiert und spekuliert. Sicher ist, dass mangelnde Hygiene nicht immer einer Erkrankung zugrundeliegen muss. Sicher ist aber auch, dass eine schlechte Haltungsform, bei der das Pferd andauernd im Matsch steht, für die Gesundheit von Hufen und der Haut nicht besonders zuträglich ist, und den Ausbruch von Krankheiten wie  Mauke begünstigen kann. Es empfiehlt sich daher, Stall und Auslauf der Pferde gut zu befestigen und z.B. durch das Verlegen von Kunststoffmatten trockenzulegen. Das regelmäßige Ausmisten ist dabei selbstverständlich- nicht nur als Vorbeugemaßnahme gegen Mauke.

Mauke

Durch eine übertriebene Hygiene kann man jedoch auch über das Ziel hinausschießen und die Erkrankung sogar wieder begünstigen, denn zu häufiges und zu intensives Waschen reduziert die natürliche Schutzfähigkeit der Haut.
Durch eine mechanische Reizung der Haut in den Fesselbeugen kann die Basis für das Auftreten einer Mauke geschaffen werden. Eine solche Reizung kann z.B. entstehen durch das (zu) starke Putzen der Beine mit zu harten Bürsten, durch Sandkörner, die sich unter Sprungglocken sammeln und dort scheuern, oder auch durch die spitzen Getreidehalme auf abgeernteten Stoppelfeldern.
Weitere Gründe, welche die Entstehung von Mauke hervorrufen können, sind allergische Reaktionen auf verschiedene Stoffe wie z.B. Streusalz oder Substanzen in der Einstreu. Bei dieser Form eines sogenannten Kontaktekzems kann man sich relativ leicht behelfen, indem der Kontakt mit dem verursachenden Stoff vermieden wird.
Gleiches gilt auch, wenn das Ekzem als Reaktion auf sogenannte phototoxische Stoffe auftritt, die in einigen Pflanzen, wie z.B. Johanniskraut oder Bärenklau enthalten sind. Der Kontakt mit diesen Phototoxinen oder deren Einnahme macht die Haut empfindlicher gegenüber Sonneneinstrahlung, was sich in Form von Hautausschlägen und Blasenbildungen äußern kann.
Eine ausgewogene Fütterung ist auch als Vorbeuge gegen Mauke empfehlenswert. Zum einen wirkt sich ein ausgeglichener Mineralhaushalt positiv auf die Widerstandsfähigkeit der Haut aus, zum anderen scheinen Fütterungsfehler (zu hohe Eiweiss- und Kohlenhydratzufuhr) die Entstehung einer Futtermauke provozieren zu können. Außerdem ist eine gesunde Ernährung auch die Grundlage für ein intaktes und leistungsfähiges Immunsystem und einen gesunden Stoffwechsel, welches ebenfalls wichtig ist für eine gute Wundheilung und für das Bekämpfen von Hautinfektionen. Bei Pferden mit Cushing-Syndrom z.B. ist der Stoffwechsel entgleist. Durch eine Überproduktion des adenocorticotropen Hormones (ACTH) wird die Nebenniere u.a. zu einer erhöhten Produktion von Kortison angeregt, was schließlich zu einer Suppression des Immunsystems und damit zu einer verminderten Abwehrfähigkeit führt.
Pferde mit einem ausgeprägten Kötenbehang (wie z.B. Tinker oder Friesen) sind naturbedingt eher anfällig für diese Erkrankung, da die dichten Haare die Feuchtigkeit länger halten und somit die Haut an der Fesselbeuge stärker aufgeweicht wird. Außerdem bieten sie ein gutes Klima für die Ansiedlung von Krankheitskeimen und für Parasiten wie Milben, welche die Entstehung der Mauke vorantreiben.
Zur Behandlung einer leichten Mauke im Anfangsstadium können Salben, welche die Wundheilung unterstützen, hilfreich sein. Auch die Behandlung mit schwarzem Tee oder mit speziellen Pferdeseifen, welche rückfettende Öle enthalten, kann von Nutzen sein.
Generell ist es ratsam, die betroffenen Hautstellen möglichst sauber zu halten. Die verschorften Stellen dürfen aber nur unter äußerster Sorgfalt entfernt werden.
Wenn die Mauke mit einer Infektion einhergeht, muss auf jeden Fall ein Tierarzt konsultiert werden, um gegebenenfalls eine antibiotische oder antimycotische Behandlung zu verordnen. Auch Angussverbände zur Desinfektion können bei solch schwierigeren Fällen notwendig sein.

Erkrankungen der Haut