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Fahren

Leinenhaltung nach Achenbach

Benno von Achenbach (1861-1936) entwickelte Anfang des 20. Jahrhunderts ein Fahrsystem, bei dem die Leinen der Achenbach'schen Kreuzleine in der Grundhaltung immer mit der linken Hand gehalten werden und die rechte Hand somit frei bleibt zum Bremsen, Zeichen geben, Grüßen usw. Dieses "deutsche Fahrsystem" hatte sich insbesondere in Kriegszeiten bewährt, da es keine Umstellung und kein Umlernen zwischen Ein-, Zwei- und Mehrspännern erforderte.
Für normale Freizeitfahrer ist das Beherrschen dieser Leinenhaltung sicher nicht zwingend notwendig-  man kommt auch zurecht, wenn man wie beim Reiten in jeder Hand eine Leine hält. Für den gehobeneren Sport jedoch sollte man sich mit dem Achenbach-System auseinandersetzen, da die Leinenhaltung auf Turnieren ab einer bestimmten Klasse erwünscht ist und bei verschiedenen Fahrabzeichen beherrscht werden muss.
Grundhaltung Grundhaltung
Grundhaltung:
In der Grundhaltung liegt die linke Leine zwischen Daumen und Zeigefinger, die rechte verläuft zwischen Ring- und Mittelfinger. Die unteren drei Finger der linken Hand halten dabei beide Leinen fest  Die Peitsche wird mit der rechten Hand gehalten und soll schräg nach vorne-oben zeigen.
Wenn die rechte Hand z.B. zum Bremsen benötigt wird, dann wird die Peitsche in die linke Hand gelegt und dort von Daumen und Zeigefinger gehalten. Die Position der Peitsche soll sich dabei nicht verändern, d.h. sie zeigt immer noch nach vorne-oben.

Grundhaltung

Gebrauchshaltung Gebrauchshaltung:
Für die Gebrauchshaltung greift die rechte Hand vor der linken Hand mit den unteren drei Fingern die rechte Leine, so dass diese in der Handfläche gebogen wird und die Fingerspitzen die Unterseite der Leine berühren. Die linke Leine verläuft dagegen zwischen Zeigefinger und Mittelfinger und wird vom Zeigefinger festgehalten.
Die Position der Leinen in der linken Hand bleibt in der Gebrauchshaltung unverändert. Wenn die Leinen aber mit der rechten Hand gut festgehalten werden, dann kann die linke Hand in dieser Position durch leichtes Öffnen und Schließen entspannt werden. Dabei dürfen die Leinen aber dennoch nicht aus der linken Hand rutschen.
Allmähliche Parade Vorübergehende Parade
Allmähliche Parade:
Zum Verkürzen der Leinen wird eine allmähliche Parade durchgeführt. Die rechte Hand hält dabei in der Gebrauchshaltung die Leinen gut fest, während die linke Hand etwas vor der rechten Hand in die Leinen greift und sich dort schließt.
Bei einer durchgeheneden Parade ist die Position der Hände gleich, allerdings greift hier die rechte Hand die Leinen von hinten und zieht sie zur Verkürzung durch die Finger der linken Hand.
Vorübergehende Parade:
Bei der vorübergehenden Parade nimmt die rechte Hand in Gebrauchshaltung die Leinen etwas an, die linke Hand geht dabei nach oben. Die vorübergehende Parade wird zur Reduzierung des Tempos eingesetzt.
Dressurhaltung Dressurhaltung:
Aus der Dressurhaltung (Arbeitshaltung) werden die Positionen entwickelt, die zum Fahren von Wendungen und Kurven notwendig sind. In der Dressurhaltung greift die rechte Hand mit den unteren drei Fingern ein Stück der rechten Leine aus der linken Hand heraus, ohne jedoch die Leine dabei zu verkürzen oder komplett aus der linken Hand zu ziehen. Das herausgezogene Stück Leine muss dabei gerade so lang sein, dass die beiden Hände gut ein- und aufgedreht werden können, um kleinere Richtungsänderungen vornehmen zu können. Die rechte Hand befindet sich in der Dressurhaltung seitlich und etwas nach vorne versetzt vor der linken Hand.
Zur Rückkehr in die Gebrauchs- oder Grundhaltung muss das herausgezogene Stück Leine wieder so in die linke Hand gehoben werden, dass die Länge der Leine zum Pferd unverändert bleibt, da es andernfalls zu einer Richtungsänderung kommt.
Volle Linkswendung Volle Rechtswendung
Volle Linkswendung:
Ausgehend von der Dressurhaltung wird für eine volle Linkswendung die rechte Hand nach vorne genommen und die linke Hand gleichzeitig zum Körper hin gedreht. Dadurch verkürzt sich die linke Leine relativ zur rechten.
Volle Rechtswendung:
Für eine volle Wendung nach rechts greift die rechte Hand aus der Dressurhaltung heraus zunächst etwa 15cm weiter vorne in die rechte Leine, um diese zu verkürzen. Anschließend wird die linke Hand vom Körper weggedreht, während die rechte Hand die rechte Leine weiter annimmt und zusätzlich noch gedreht wird, um eine weitere Verkürzung der rechten Leine relativ zur linken zu erreichen.

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