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            | Erkrankungen des
            Verdauungssystems von Pferden | 
           
          
            Kolik  | 
           
          
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            | Der Begriff Kolik
            beschreibt zunächst einmal nur ein Symptom- nämlich im weitesten Sinne Bauchschmerzen
            des Pferdes. Es handelt sich dabei doch um eine sehr ernstzunehmende Erkrankung, die zum
            Tode des Tieres führen kann und daher auf jeden Fall sofort tierärztlich
            behandelt werden muss! | 
           
          
            | Bemerkbar macht sich eine
            Kolik meist daran, dass die Pferde nicht fressen, "in sich hineinhören" oder
            mit dem Kopf nach ihrem Bauch schauen und manchmal auch mit den Hinterfüßen danach
            treten. Wenn man sein Ohr an den Pferdebauch hält, hört man meist keine der sonst
            normalen Bauchgeräusche. Die Tiere können unruhig sein, sich hinwerfen und heftig
            wälzen, aufstehen, herumlaufen, stark schwitzen und einen ängstlichen Eindruck machen,
            es ist jedoch auch möglich, dass sie sich teilnahmslos zeigen und häufig liegen. | 
            
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            Eine Kolik kann
            auf zahlreiche Ursachen zurückgeführt werden. In vielen Fällen ist das Futter der
            Auslöser, wobei sowohl die Menge als auch die Qualität und Zusammensetzung des Futters
            eine Rolle spielen. Zuviel Futter, das möglicherweise auch noch hastig gefressen und
            damit schlecht gekaut wurde, kann eine Magenüberladung verursachen. Der
            Pferdemagen ist im Vergleich zum restlichen Körper nämlich relativ klein und Pferde
            können anatomisch bedingt nicht erbrechen. Wenn das Futter schlecht gekaut wurde oder
            qualitativ minderwertig ist, können sich im Magen außerdem Gärprozesse entwickeln, die
            ohne tierärztliche Hilfe im schlimmsten Fall zu einem Magenriss mit Todesfolge des
            Pferdes führen können. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass Pferde kein
            verschimmeltes Futter und auch nur gut abgelagertes Heu zu fressen zu bekommen. Eine
            Magenüberladung erkennt man auch daran, dass sich die Pferde hinsetzen wie ein Hund.
            Dadurch reduzieren sie den Druck, den der schwere Magen auf das Herz ausübt.  
            Neben Art und Menge des Futters ist weiterhin auch der Zeitpunkt des Fütterns von
            Bedeutung. Etwa eine halbe Stunde vor und eine Stunde nach der Futtergabe sollte man
            vermeiden, die Pferde schwer zu arbeiten. | 
           
         
        
          
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            Bei einer Verstopfung
            ist die Passage in einem Abschnitt des Darmes gestört. Dies kann ausgelöst werden durch
            zu große Mengen an zu trockenem Futter wie z.B. Stroh, insbesondere, wenn das Pferd dabei
            nicht ausreichend getränkt wird, die Kauleistung des Pferdes herabgesetzt ist und es sich
            nicht ausreichend bewegen kann. Allerdings kann eine Verstopfungskolik auch anatomische
            Ursachen haben, hervorgerufen z.B. durch Geschwüre oder Verengungen im Darm. 
            Verlagerungen oder Verschlingungen des Darmes können einen sehr gefährlichen Darmverschluss
            mit starken kolikartigen Symptomen zur Folge haben. Die Verschlingung des Darmes quetscht
            die den Darm versorgenden Blutgefäße ab, so dass der Blutkreislauf stark beeinträchtigt
            wird. Außerdem fängt der Darminhalt aufgrund der gestörten Passage an zu gären. Dies
            kann eine Entzündung von Darmwand und Bauchfell hervorrufen. | 
           
          
            Das Beweiden von
            stark abgegrasten Koppeln kann das Auftreten einer Sandkolik begünstigen.
            Die Pferde fressen dabei die Wurzeln der Gräser und nehmen so relativ große Mengen an
            Erde und Sand auf. Der Sand lagert sich im Darm ab und kann so (auch erst mit einer
            Verzögerung von einigen Tagen) die Symptome hervorrufen. Eine Sandkolik kann im
            schlimmsten Fall zu einem Riss des Darmes führen. 
            Eine Kolik kann auch durch den Befall mit einigen Wurmarten
            hervorgerufen werden. Regelmäßige Wurmkuren sind daher unbedingt ratsam -wenngleich
            natürlich nicht bloß als Prophylaxe gegen Koliken.  
            Die sogenannte Krampfkolik tritt relativ häufig auf und
            kann ausgelöst werden durch das Stehen in feuchter, kalter Nässe, durch
            Fütterungsfehler oder auch Infekte. Das Pferd leidet dabei unter starken Anfällen von
            Darmkrämpfen, die oft auch recht schnell wieder verschwinden können. Die Gefahr bei
            Krampfkoliken liegt darin, dass sich der Darm aufgrund der Krämpfe verlagern kann und ein
            Darmverschluss entsteht. | 
           
          
            Behandlung 
            Bis zum Eintreffen des Tierarztes sollte man das Pferd beobachten und, wenn es der
            Zustand zulässt, leicht herumführen. Keinesfalls darf das Pferd angestrengt werden,
            indem es z.B. in höherer Geschwindigkeit longiert wird! Eine weitere Nahrungsaufnahme
            muss unbedingt verhindert werden. Auch wenn die Pferde in aller Regel bei einer Kolik zwar
            ohnehin keinen Appetit haben, sollte das Futter deshalb vorsichtshalber trotzdem aus der
            Box entfernt werden. 
            Die Behandlung durch den Tierarzt richtet sich anschließend nach dem Auslöser der
            Kolik. Eine Verstopfung kann z.B. durch das Einführen von flüssigem Paraffin oder auch
            durch die Gabe eines Muskelrelaxans beseitigt werden. Darmverschlingungen werden in den
            meisten Fällen operativ behoben, wobei die abgeschnürten Teile des Darms entfernt
            werden. In einigen speziellen Fällen hat sich als nicht-operative Methode auch das
            gezielte und fachgerechte Wälzen der Tiere als hilfreich erwiesen. Dies darf jedoch nur
            durch den Tierarzt geschehen und sollte auch dann nur durchgeführt werden, wenn der Ort
            der Darmverschlingung genau lokalisiert werden konnte. Unfachgerechtes Wälzen der Pferde
            kann das Problem sonst schnell noch weiter verschlimmern! | 
           
          
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            Pferdekrankheiten - Erkrankungen des
            Verdauungssystems des Pferdes 
             
            
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