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Basics- Erste Grundlagen im
Umgang mit dem Pferd |
Ethische Grundsätze der Pferdehaltung |
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Bei der Haltung eines Pferdes
sollte sich jeder Mensch der Tatsache bewusst sein, dass er für ein lebendiges Wesen
verantwortlich ist, welches einer artgerechten Haltung und einem respektvollen Umgang
bedarf. Einige Regeln umfassen diesbezüglich als ethische Grundsätze die wichtigsten
Punkte, die jeder Pferdehalter beachten sollte: |
1. Wer auch immer sich
mit dem Pferd beschäftigt, übernimmt die Verantwortung für das ihm anvertraute
Lebewesen.
Ein Pferd ist kein Spielzeug, sondern ein Lebewesen, um welches sich der
Halter des Tieres normalerweise bis zu dessen Tod kümmern muss. Verantwortung hat der
Pferdehalter hierbei direkt dem Pferd gegenüber, d.h. in Bezug auf die Bedürfnisse des
Tieres (Haltung, Pflege, medizinische Versorgung), aber auch in Bezug auf Dritter, wenn
das Pferd z.B. einen Schaden anrichtet. |
2. Die Haltung des
Pferdes muss seinen natürlichen Bedürfnissen angepasst sein.
Das Pferd als Herden- und Lauftier benötigt ausreichend Auslauf und
Möglichkeiten zum sozialen Kontakt mit anderen Artgenossen. Eine Einzelhaft in einem
kleinen Stall hat mit artgerechter Tierhaltung nichts zu tun. |
3. Der physischen wie
psychischen Gesundheit des Pferdes ist unabhängig von seiner Nutzung oberste Bedeutung
einzuräumen.
Die eigenen Interessen oder der sportliche Ehrgeiz dürfen also
in keinem Fall auf Kosten der Gesundheit des Pferdes ausgelebt werden. |
4. Der Mensch hat
jedes Pferd gleich zu achten, unabhängig von dessen Rasse, Alter und Geschlecht sowie
Einsatz in Zucht, Freizeit oder Sport.
Kurz gesagt verdient ein "Ackergaul" ebensoviel Respekt wie ein edles und
wertvolles Rennpferd, ein Pony soviel wie ein stolzes Warmblut, ein Wald-und
Wiesen-Freizeitpferd soviel wie ein Turnierpferd. Araber sind nicht besser oder schlechter
als Isländer, Gangpferde genauso toll wie Barockpferde. |
5. Das Wissen um die
Geschichte des Pferdes, um seine Bedürfnisse sowie die Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd
sind kulturgeschichtliche Güter. Diese gilt es zu wahren und zu vermitteln und
nachfolgenden Generationen zu überliefern. |
6. Der Umgang mit dem
Pferd hat eine persönlichkeitsprägende Bedeutung, gerade für junge Menschen. Diese
Bedeutung ist stets zu beachten und zu fördern. |
7. Der Mensch, der
gemeinsam mit dem Pferd Sport betreibt, hat sich und das ihm anvertraute Pferd einer
Ausbildung zu unterziehen. Ziel jeder Ausbildung ist die größtmögliche Harmonie
zwischen Mensch und Pferd.
Eine Ausbildung des Pferdes ist für beide Seiten von Nutzen und
Bedeutung. Für die Menschen, die mit dem Pferd umgehen, ist es wichtig, dass das Pferd
umgänglich und nicht gewalttätig ist und den Menschen respektiert. Ein Pferd ist nun mal
in der Regel wesentlich größer und kräftiger als der Mensch. Eine gute
"Kinderstube" ist daher essentiell bei der Ausbildung des Pferdes, damit sich
keine Unarten entwickeln.
Auf der anderen Seite ist eine vernünftige Arbeit mit dem Pferd auch für die
Gesundheit des Tieres von Vorteil. Pferde, die (gut) dressurmäßig gearbeitet werden,
zeigen z.B. weniger Verschleißerscheinungen und -krankheiten als Pferde, denen das
Aufnehmen von Last mit der Hinterhand nicht beigebracht wird. |
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8. Die Nutzung des
Pferdes im Leistungs- sowie im allgemeinen Reit-, Fahr- und Voltigiersport muss sich an
seiner Veranlagung, seinem Leistungsvermögen und seiner Leistungsbereitschaft
orientieren. Die Beeinflussung des Leistungsvermögens durch medikamentöse sowie nicht
pferdegerechte Einwirkung des Menschen ist abzulehnen und muss geahndet werden.
Hier werden zwei unterschiedliche Punkte angesprochen. Zum einen geht es darum,
dass sich jeder Reiter/Pferdehalter überlegen muss, bis zu welchem Ausbildungsgrad ein
Pferd physisch und auch psychisch überhaupt geeignet ist. Gegebenenfalls muss man sich
also eingestehen, dass das geliebte Ross für die Ausbildung bis zur hohen Schule die
körperlichen Eigenschaften einfach nicht mitbringt oder es zumindest so schwer hätte,
dass es zur Quälerei ausartet. Im zweiten Punkt geht es dann um die Ablehnung und
Verfolgung von Doping im Pferdesport. |
9. Die Verantwortung
des Menschen für das ihm anvertraute Pferd erstreckt sich auch auf das Lebensende des
Pferdes. Dieser Verantwortung muss der Mensch stets im Sinne des Pferdes gerecht werden.
Sicherlich ist dies ein Aspekt der Pferde- bzw. der Tierhaltung allgemein, welcher
zu den schwierigsten gehört. Ein krankes Pferd kann einem im letzten Ende ja nun mal
nicht mitteilen, ob sein Leiden so groß ist, dass es nicht mehr weiterleben möchte. So
bleibt die Entscheidung über das Lebensende des Tieres also dem Besitzer in
Zusammenarbeit mit dem Tierarzt überlassen. In einigen Fällen, wie z.B. bei zahlreichen
Arten von Knochenbrüchen, bedarf es zwar keiner Diskussion, in anderen Fällen jedoch,
wie z.B. chronischen Erkrankungen, ist es weitaus schwieriger, die "richtige"
Entscheidung zu treffen und diese mit dem eigenen Gewissen zu vereinbaren. |
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