Das Camarguepferd stammt aus
dem Rhone-Delta im Süden Frankreichs, wo es in halbwilden Herden gehalten wird.
Wahrscheinlich ist es dort schon sehr lange beheimatet, man vermutet seine Ursprünge in
Urpferden der Eiszeit, welche in dieser Region gelebt haben. Im Laufe der Jahrhunderte ist
aber wohl auch das Camargue-Pferd vom Einfluss orientalischer Pferde nicht verschont
geblieben.
Die Pferde, die nicht in der Zucht eingesetzt werden sollen, werden eingefangen und
von den "Gardiens", den französischen Rinderhirten, zur Arbeit mit den
schwarzen Rindern der Region eingesetzt. Aufgrunddessen wird von diesem Pferd, ähnlich
wie es bei iberischen Pferden der Fall ist, ein hoher Grad an Aufmerksamkeit und
Versammlungsfähigkeit gefordert. Der quadratische Körperbau des Camarguepferdes
begünstigt dies jedoch. Neben ihrem Einsatz als Arbeitspferde in der
Viehzucht werden sie in der letzten Zeit auch häufiger als Trekkingpferde für den
lokalen Tourismus verwendet. Mit ihrer außerordentlichen Trittsicherheit erweisen sie
sich als sehr gut geeignet für diesen Bereich.
Von der Größe her handelt es sich bei Pferden der Camargue streng genommen um
Ponys, da sie ein Stockmaß von 145cm in der Regel nicht überschreiten. Ähnlich wie
Ponys sind auch Camarguepferde Spätentwickler, die erst mit etwa 5-6 Jahren ausgereift
sind. Die teilweise harten Lebensbedingungen in den Sumpflandschaften der Camargue haben
dieses Pferd sehr genügsam, anspruchslos und ausdauernd gemacht. |
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